Hallo liebe Tavernengäste,
„Die Legenden von Andor“ wurden kürzlich auf die Auswahlliste für den Spielegrafikpreis Graf Ludo 2013 gesetzt.
http://www.graf-ludo.de/auswahlliste/
Ob Andor auch zu den drei nominierten Spielen gehören wird, entscheidet sich am 22. August. Michael Menzel möchte diesen Anlass nutzen um euch einen Einblick in die grafische Entwicklung des zu Spiels geben. Im ersten Teil steht die Spielplangestaltung im Vordergrund.
Viel Spaß beim Lesen,
eure Gilda
Alles beginnt mit einem Pappkarton
Die Gestaltung Andors begann vor etwa 6 Jahren als eine Art Ferien-Freizeit-Aktivität für meinen Sohn und meinen Neffen. Auf der Suche nach einem Fantasy-Spiel, das die damals 9 jährigen Jungs und ich zusammen spielen konnten, hatten wir angefangen unser eigenes Spiel zu entwickeln. Die Gestaltung des Spielplans war echtes Teamwork. Während ich die Burg der Helden zeichnete, malten die Jungs den Wald und beschrifteten die Zahlenfelder. Es ist erstaunlich, wie wenig sich an der Aufteilung des Spielplans im Vergleich zum fertigen Produkt, verändert hat.
Digital Painting
Die weiteren Stadien des Spielplans sind dann digital entstanden. Ich arbeite ausschließlich in Photoshop und nutze ein Grafik-Tablett. Das Tablett übernimmt den Stiftandruck und die Stiftneigung. Dieses Verfahren nennt sich digital-painting und hat tatsächlich viel mit Malerei zu tun. Ein großer Vorteil dabei ist, dass man sehr nah an die Bilder ran-zoomen kann. So entstehen sehr detailreiche Spielpläne.
Die Mine der Schildzwerge
Der Gedanke die Spielplanrückseite zu illustrieren war mir schon sehr früh im Entstehungsprozess gekommen. Ursprünglich wollte ich, dass das Einführungsspiel darauf spielte. Aus mehreren Gründen wurde diese Idee verworfen – aber der Gedanke die Spielplanrückseite zu nutzen blieb im Hinterkopf. Das war schließlich der Auslöser über ein Szenario nachzudenken, das in einem völlig neuen Setting stattfindet. Als die Geschichte mehr und mehr Formen annahm wurde klar, dass es toll wäre die Helden für eine Legende in die Mine der Schildzwerge zu schicken. Die Möglichkeit, bei unverändertem Regelwerk, ein völlig andersartiges Abenteuer bestehen zu müssen fand ich sehr reizvoll. Zum Illustrieren war dieser Plan ein Traum! Das Wechselspiel von Licht und Schatten, ein grünlich schimmernder See und rotglühende Feuerschächte, sind einfach herrlich zu malen. Hier seht ihr eine frühe Skizze, in der es aber erst mal nur um die Aufteilung der Felder ging.
Inka und Markus Brand(ur)
Wer die Danksagung im Begleitheft aufmerksamer gelesen hat wird festgestellt haben, dass das erfolgreiche Autoren-Ehepaar Inka und Markus Brand (Gewinner des Kennerspiels 2012 und des Kinderspiels 2013) auch auf „Die Legenden von Andor“ Einfluss hatten und sich als unermüdliche Tester erwiesen haben. Was hier aber nun exklusiv verraten werden darf ist, dass Markus Brand sogar höchstpersönlich „mit illustriert“ hat.
Zur Erklärung muss ich sagen, dass ich schon häufig Spiele für die beiden illustrieren durfte (Monsterfalle, Im Schutze der Burg, Was Klotzt Du?, usw.). Aus einem Scherz heraus hatten wir dann einmal abgemacht, dass, sollte ich je ein eigenes Spiel erfinden, Markus es illustrieren würde. Und so kommt es, dass die Zwergen-Statue auf dem Minenspielplan ein echter Brand ist
Ich hoffe, dass euch dieser Blick hinter die Kulissen gefallen hat. Im zweiten Teil berichte ich dann von der Entstehung der Heldentafeln und dem Cover. Letzteres hätte beinahe ganz anders ausgesehen ...
Viele Grüße
und weiterhin viel Spaß in Andor
Michael Menzel
Hier geht es zum zweiten Teil:
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