So, der alte Galaphil hat sich ins Unbewusste gewagt und nachdem er etliche Träume analysiert hat kommt er zurück aus den Traumlanden, um zu berichten.
Als erstes hatte ich gestern Mittag alles vorbereitet für meine erste Session bei Dr. Freud.
Es traten an Carl Jung gegen Sabina Spielrein, zwei Zeitgenossinnen von Dr Freud und Mitglieder der Wiener Schule der Psychoanalyse.
Eigentlich wollte ich ja gegen den Automa spielen. Aber dann fand ich die Regeln für den Automa zu aufwendig und entschied mich für eine 1vs1 Partie, ähnlich wie bei Wasserkraft.
Das ging sich natürlich nicht aus, und darum musste ich vorerst wieder einpacken und am Abend noch einmal neu anfangen.
Die erste Partie war davon geprägt, dass man alles und jedes nachschauen muss, v.a. die Symbolik. Ehrlicherweise hat das der Verlag sehr gut gemacht, es gibt tatsächlich 4 Übersichtsblätter mit allen Symbolen, das ist sehr schön gelöst, und zusätzlich 4 Blätter mit allen Fähigkeiten der Standard-Patientinnen und der komplexen (Fallstudien-)Patientinnen.
Also die erste Partie dauerte knapp 4 Stunden, daran kann meine Spielweise schuld sein, aber auch das ewige Nachschauen.
Hier ein Bild, Dr Jung konnte mit einigen sehr fiesen Aktionen Frau Dr Sabrina Spielrein um etliche Errungenschaften, Boni und damit Punkte bringen. Damit gewann er mit 234:175 Punkten, also sehr hoch.
Heute Mittag folgte ein zweites Duell, Dr Alfred Adler duellierte sich mit Frau Doktorin Margarete Hilferding um den Titel des einflussreichsten Jüngers von Dr Freud.
Diese Partie lief wesentlich flüssiger und schneller, zeitlich in der Hälfte der Zeit, also knapp 2 Stunden, gefühlt aber auch in weniger Runden, das Spielende wurde hier also schneller herbeigeführt (das Spiel endet mit der 9. gemeinsam erzielten Reputation aller Spieler, dann wird noch eine volle Runde gespielt und das Spiel endet mit der Schlusswertung.
Und siehe da, es war nicht nur wesentlich ausgeglichener, sondern es wurden auch wesentlich weniger Punkte erzielt:
Hier gewann Fr. Dr. Hilferding gegen Herrn Dr. Adler mit 165 zu 154 Punkten.
Nach 2 Partien: wie erwartet, ein sehr, sehr schönes Spiel, funktioniert mechanisch gut, ein bisschen sehr komplex, vor allem anfangs und wenn man parallel 2 Spieler spielt, das bringt den Kopf ordentlich zum Rauchen.
Wenn ich das Spiel jetzt mit Endeavor-Die Tiefsee, Galileo Galilei oder Spirit Island vergleiche:
Ja, das ist sicher im Bereich von SI, was die Komplexität betrifft. In gewisser Hinsicht ist es ein Race, wer bis zur 9. Reputation am besten in den verschiedenen Gebieten punkten kann, über die Patienten, die Errungenschaften, die veröffentlichten Werkreihen, dem Wirken in den 3 Bezirken, in die man Wien hier geteilt hat, die Notizzettel, die Symbole/Orte, die man gesammelt hat.
Insofern, es gibt soviele Möglichkeiten zu punkten, und man sollte bei Spielende überall dabei und möglichst aktiv gewesen sein. Das ist dann der springende Punkt, wo man das Spiel ideal beherrschen sollte. Und im Gegensatz zu Everdell zum Beispiel hat es in dem Bereich keinerlei Zufall, ob und wie viel man punktet hängt also ausschließlich von seinen eigenen Entscheidungen ab, und nicht vom Zufall oder vom Glück.
Ist es jetzt besser als die genannten Spiele? Das muss sich erst weisen. Spirit Island lässt sich wesentlich leichter spielen und variieren. Über den Wiederspielreiz kann ich noch überhaupt keine Aussage treffen. Aktuell sind alle neuen Spiele noch interessant und spannend zu entdecken: der Fluch von Essen, dass man zuerst monatelang wartet, und dann nicht weiß, was man zuerst spielen soll. Und SETI kommt ja auch noch - ächz!
So, das wäre es fürs erste.
Ich hoffe, ich konnte einige interessante, spannende Neuigkeiten erzählen, vielleicht will sich ja der oder die eine oder andere eins der Spiele jetzt genauer anschauen. Dann konnte ich hoffentlich nützliche Infos geben.
Lieben Gruß, Galaphil