Galaphil hat geschrieben:1; Frauen unsichtbar zu machen und zu diskriminieren muss jeder für sich entscheiden. Der Verlag hat sich für diesen Weg entschieden, aber TroII, du bist jung und könntest es für dich und deine Generation ändern. Wenn ihr mit Ausrede auf den Verlag nichts ändert, wird sich nie etwas ändern, zumindest in dieser Generation nicht mehr. Und das wäre schade. Wir sollten dann auch nicht mit dem Finger auf patriarchalische Gesetzgebungen in Afghanistan oder die Türkei zeigen, wenn wir uns im Geiste und der Sprache auch nicht von diesem alten, patriarchalischen Gedankenmuster trennen wollen. Und dass das auch die jetzt junge Generation nicht wahrhaben will stimmt mich traurig.
Btw: im Begriff Kriegerin, bzw Heldin ist der männliche Part sogar enthalten, im umgekehrten Fall ist das nicht der Fall, im Gegenteil. Ich würde es schön finden, wenn ich meiner Tochter einmal nicht erklären müsste, dass sie als Mädchen oder Frau in unserer Gesellschaft weniger wert ist als ein Bursch oder Mann.
Ja, das generische Maskulinum ist problematisch, weil damit Frauen unsichtbar gemacht werden können. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass damit zum Ausdruck gebracht wird, dass man "als Mädchen oder Frau in unserer Gesellschaft weniger wert ist", kann jedoch auch nicht pauschal ausschließen, dass das zumindest suggeriert wird. Die Frage ist, was die Alternative ist...
Audrücke der Form "die KriegerIn" oder "die Krieger*in" oder "die Kriegerin bzw. der Krieger" würde ich in atmosphärischen Storytexten aus offensichtlichen Gründen gerne vermeiden. Bleibt noch das generische Femininum, "die Kriegerin" anstatt "der Krieger". Ich hatte einmal eine Professorin, die das konsequent so verwendet hat, und es hat ganz tadellos funktioniert. Insofern bin ich keineswegs grundsätzlich abgeneigt. Ob es jetzt wirklich besser ist, bleibt fraglich. Der Punkt des Enthaltenseins überzeugt mich nur begrenzt, spricht aber im Zweifel immer noch eher für das Femininum als umgekehrt. Vor allem bildet die Verwendung des generischen Femininums einen Ausgleich - oder besser, einen Kontrast, ausgeglichen wird damit nicht viel - zur ansonsten stattfindenden Benachteiligung von Frauen. Gegen die Verwendung des generischen Maskulinums spricht eigentlich nicht mehr als Gewohnheit und Konvention...
Allerdings sollten wir uns im Klaren sein, dass eine Änderung auf rein sprachlicher Ebene nicht notwendigerweise zu einer gesellschaftlichen führt... Wir sollten den Einfluss von Sprache nicht
unterschätzen, es gibt reihenweise psychologische Untersuchungen zu dem Thema. Doch wir sollten ihn auch nicht
überschätzen - das Türkische kommt meines Wissens ohne grammatikalische Geschlechter aus, und dennoch ist die Türkei nicht eben für ihre starken Frauenrechte bekannt...
Änderungen in der Sprache können dazu beitragen, uns auf Missstände aufmerksam zu machen und etwas ins Rollen zu bringen. Sie können aber auch dazu führen, dass wir uns mit dem Gedanken, wir "hätten etwas getan", zurücklehnen und die grundlegenderen Probleme ignorieren, und sie können Widerstände bei denen hervorrufen, die auf ihre gewohnte Sprechweise nicht verzichten wollen... (Wir es sich bedauerlicherweise bereits beobachten lässt...
)
Persönlich würde ich meine Energie daher eher in den Kampf für höhere Löhne, Frauenquoten, bessere Schutzräume etc. stecken, als in die Durchsetzung eines generischen Femininums - natürlich muss mich das aber keineswegs davon abhalten, es selbst zu verwenden...
Zumindest im Alleingang würde ich dennoch nicht gegen die bislang herrschenden Andor-Konventionen verstoßen wollen. (Wenn ich ein eigenes Spiel entwickeln wollte, könnte das anders aussehen.) Das generische Maskulinum gehört bislang (leider?) ebenso zu diesen Konventionen wie die beiden Linien um neue Aufgaben.
Insofern: Ich finde die Diskussion spannend und bin bereit, weiter darüber zu reden, allerdings hat es nur begrenzt mit dieser konkreten Legende zu tun und betrifft eigentlich die ganze Tavernengemeinschaft. Ich würde also vorschlagen, die Diskussion bei Bedarf in den Tavernentratsch oder noch besser ein eigenständiges Thema zu verlagern, in dem die gesamte (aktive) Tavernegemeinschaft sich austauschen kann, ohne von diesem Tavernenspiel abzulenken.
In diesem Sinne, jetzt zu den Legenden-spezifischen Punkten:
Galaphil hat geschrieben:Zum Thema gespielt werden: auch da ist es natürlich letztendlich die Entscheidung TroIIs, ich gebe nur zu bedenken, dass man heutzutage zumeist eher Rücksicht auf diejenigen nimmt, die etwas nicht gut finden. Towa würde nicht abgeschreckt, wenn der Part nicht drinnen wäre, andere wie Trollerei oder ich würden vielleicht sagen, dass sie deshalb, weil sie nicht gespielt werden wollen, die Geschichte nicht spielen wollen.
Wie geschrieben, ich komme aus dem Rollenspielbereich und dort sind solche Punkte dafür verantwortlich, ein Abenteuer oder bei einem Spielleiter, der solche Mittel einsetzt, nicht zu spielen.
Jetzt ist eine Legende in Andor nicht direkt mit einem Rollenspiel nicht zu vergleichen, aber da sie unnötig sind, könnte man sie besser gleich weglassen, um nicht Leute unnötig zu vergraulen.
Guter Punkt, vergraulen ist schlechter als ein lustiger Bonus für die, die es gut finden! Gleichzeitig sollte es auch davon abhängen, als wie gut bzw. schlimm es empfunden wird, und wie viele das jeweils betrifft. Daher habe ich nach eurer Meinung zu diesem Kampf gefragt, aber das Stimmungsbild fiel gemischt aus, und ein breiteres ist natürlich nicht durchführbar. Auf Basis der aktuellen Antworten (und meines persönlichen Empfindens, wonach so etwas in einem Rollenspiel extrem ungünstig, in einer Andor-Legende jedoch amüsant ist) würde ich diesen Kampf daher (je nach Platz) wie gesagt drinnen lassen.
Galaphil hat geschrieben:Besser würde ich es finden, wenn du dort noch anmerkst, was der Unterschied zwischen silbernen und goldenen Augen bei Entscheidungen bedeutet
Ein Grund für die verschiedenfarbigen Augen in den Entscheidungen ist rein spielmechanisch und wird erst später relevant. Abgesehen davon könnt ihr natürlich auch inhaltlich überlegen, welche Entscheidungen bisher silbern und welche golden waren und darauf basierend Theorien aufstellen. Bislang hätte ich mich zu den Augenfarben bewusst nicht geäußert, sondern die Spieler selbst spekulieren lassen. Ich würde euch jetzt dementsprechend (außer bei Protest von eurer Seite) ohne weitergehende Erklärung spielen lassen, und nach Abschluss der Legende (bzw. zu einem geeigneten Zeitpunkt) nochmal darüber reden, ob ihr für die finale Legende doch eine Erklärung (und was für eine) für sinnvoll halten würdet.
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Entscheidung selbst von Bedeutung ist, und die Farbe nicht mehr als eine Markierung.
Was ich außerdem noch sagen kann (und vermutlich sogar sollte) ist, dass die Karte "Der Überfall", der ja aktuell zwischen A und B liegt, einen
silbernen Pfeil hat, keinen bronzenen wie gewohnt.
Galaphil hat geschrieben:Was mir auch fehlt: wir werden aufgefordert, Informationen zu sammeln, ohne dass uns gesagt wird, wie. Da wäre ein Hinweis hilfreich, was wir überhaupt tun sollen, um Informationen zu sammeln.
Hm... Die Legende spielen und nach Gelegenheiten Ausschau halten? Es gibt keinen Mechanismus, nach dem ihr euch in der Taverne so lange nach Gerüchten umhören könnt, bis ihr etwas in Erfahrung bringt - welche Informationen ihr (nicht) erhaltet, hängt von euren Entscheidungen ab. (Eine habt ihr so ja schon erhalten.) Mehr kann ich da eigentlich nicht sagen, weder euch noch auf B...
In diesem konkreten Fall lässt sich ja vielleicht etwas aus dem Storytext herauslesen.
Galaphil hat geschrieben:Der zweite Punkt: In einem Rollenspiel würde ich jetzt zu Reka gehen und sie auf Aikars Aufgabe ansprechen, BEVOR ich mich entscheide. Aber im Gegensatz zur letzten Aktion wüsste ich nicht, welche Legendenkarte ich dann aufdecken soll.
Bzw da ich nicht weiß, welche Legendenkarten es gibt und wann und wodurch ich sie auslöse, fällt es mir schwer, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen.
Ein Rollenspiel ist natürlich flexibler als eine Legende oder eine Storyquest, weil da (je nach Kreativität der Spieler und des Meisters) jede Entscheidung möglich ist, während hier nur ein vorgefertigtes Set an Karten existiert, das nicht auf alle Eventualitäten eingehen kann. Aktuell ist keine Karte vorgesehen, bei der ihr Reka auf diese Entscheidung ansprecht, sondern ihr müsst mit dem, was ihr habt, entscheiden, wem ihr die Runensteine geben wollt. (Aufgrund der begrenzten Steine kann man sie ja leider nicht beiden geben...
)
Grundsätzlich könnt ihr in dieser Legende (im Gegensatz zu DEK2
) keine Karte aktivieren, die noch nirgendwo erwähnt wurde, egal was der Stapel so bereit hält!
Das heißt, in diesem Fall gibt es zu dieser Entscheidung nur die Karten "Der Runenspiegel", der aufgedeckt wird, wenn ihr Reka die Runensteine gebt, und "Der Runenkreis", die aufgedeckt wird, wenn ihr Aikar die Runensteine gebt.
Allerdings dient dieser Testlauf natürlich auch dazu, eure Entscheidungen zu überprüfen, und "einmal nachfragen bei Reka" ist natürlich eine sehr naheliegende Vorgehensweise. Theoretisch könnte ich eine entsprechende Karte einbauen. (Noch eine... Die Legende hat ja noch nicht genug...
)
Die würde dann zwar wohl jeder in Anspruch nehmen, und die Legende würde (wie Trollerei schreibt) noch länger, andererseits würde es sich vielleicht natürlicher anfühlen. Wie steht der Rest dazu? Würdet ihr eine solche Karte für sinnvoll halten, oder es lieber beim Notwendigen belassen? (Viele Informationen würden übrigens so oder so nicht dazukommen, am Ende müsst ihr euch in jedem Fall entscheiden.
)
Ach so, und was ich auch tun könnte, ist euch eine Liste aller (bislang) enthaltenen Karten zu schreiben. Wenn man sich in einer echten Legende die A-Karte anguckt steht dort ja auch, welche Karten es alle gibt.
Und wenn ihr zu den Spielern gehört, die gerne einmal vor der Legende auch schon die Vorderseiten der Karten anschauen, dann könnte ich in dieser Liste auch ergänzen, was neben dem Titel sonst noch auf diesen Karten steht, also Ausführungsanweisungen, Pfeile (mitsamt ihrer Farbe) und Bilder (die aber noch nicht definitiv sind...)
Oder ihr wollt es lieber gar nicht so genau wissen und euch lieber überraschen lassen, dann gibt es keine solche Liste. Diese Entscheidung zwischen
a) Liste der Kartentitel,
b) Liste der Kartentitel mitsamt Beschreibung zur Vorderseite oder
c) keine Liste
überlasse ich ganz euch.
Gruß, TroII