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35. Tavernenspiel: Das Wunder - Legende

Re: 35. Tavernenspiel: Das Wunder - Legende

Beitragvon TroII » 22. Juli 2023, 22:38

N:
Die Legende nahm ein gutes Ende, wenn ...
...die Burg erfolgreich verteidigt wurde und...
... die Helden von ihrer Reise zurückgekehrt sind.

Die Kriegerinnen blinzelten in das Licht der endenden Eklipse. Vor vielen Tagen und wenigen Augenblicken hatte Aikar ihre jüngeren Ebenbilder mit sich genommen. So viel war seitdem geschehen...
Aikar war noch immer in der Mitte des Ritualkreises, das Schwarze Holz lag sicher bei ihm. Arradur, der Heiler, stand daneben und sah sich voll freudigen Erstaunens um.
Aikar lächelte schwach. „Ich danke euch. Ein letzter Schritt bleibt noch: Ich muss die Geschehnisse aufschreiben, so detailliert wie möglich. Damit alles so kommt, wie es kommen muss. Doch dafür brauche ich euch nicht. Euer Dienst ist getan...“
„Aber unser Ziel war es, Furda zu retten!“
„Und das habt Ihr. Sorgt euch nicht. Diese Bürde trage ich alleine. Ich werde mit Reka sprechen und ihr endlich alles erklären...“


Lest jetzt weiter auf der Karte „Epilog 1“.


„Epilog 1“:
Mit weiten Schritten eilte Reka durchs Rietland. Die Eklipse war längst vorüber, doch sie war keine Kämpferin... Ihre Hoffnungen ruhten ganz auf Brandurs Kriegerinnen.
Doch als sie den Ritualkreis erreichte, wartete nur Aikar dort. Er saß in einer Lache aus Blut und lächelte ihr ruhig entgegen. Die Fackeln, die in einem Kreis um den Monolithen steckten, waren aus dem Holz des Schwarzen Baumes, das erkannte sie sofort. „Dort verbrennt dein Leben!“, flüsterte Reka, um die Frage noch nicht stellen zu müssen, die sie am meisten fürchtete.
Aikar nickte. „Ja... Doch davon ist ohnehin fast nichts mehr übrig – und zugleich noch so viel... Sei nicht traurig: Da sind noch so viele Tage in deiner Vergangenheit, die ich erst noch erleben muss... Und ich werde jeden einzelnen genießen... Bitte, kümmere dich um meine Schlange Maro, wenn ich fort bin... Sie ist eine treue Seele...“
Reka schluckte. Und dann, ganz leise, mit zitternder Stimme, fragte sie: „Wo ist Furda? Wo ist meine Tochter?“
Aikar lächelte voller Trauer. „Hast du es nicht längst begriffen?“, fragte er leise. „Sie ist hier. Sie war immer hier...“ Reka spürte, wie ihr Herz sich zusammenzog. Sie wollte seine nächsten Worte nicht hören, doch sie konnte ihre Aufmerksamkeit nicht lösen. „Ein Wunder ist etwas, was aus sich selbst heraus entsteht. Was sich selbst bedingt und verursacht. Alles kann ein Wunder sein, Reka. Jede Idee. Jeder Gedanke. Und selbst ein Lied...“ Er summte eine leise Melodie voller Sehnsucht und Trauer. „Das Lied hat recht! Du bist tatsächlich ein Wunder, Reka! Und deine Mutter ... Sie wird wirklich stets bei dir sein ...“


Lest jetzt weiter auf der Legendenkarte „Epilog 2“.


„Epilog 2“:
Schnaufend stellte Sabin den Eimer ab. Der Weg von Borghorn war weit und anstrengend, vor allem so früh am Morgen.
Seufzend tauchte Sabin ihre Hände ins kalte Wasser und spritzte sich einige Tropfen ins Gesicht. Dann füllte sie den Eimer auf, doch als sie ihn hochheben wollte, riss der lederne Griff und der Eimer kullerte zu Boden. Ächzend bückte Sabin sich, um ihn aufzunehmen, und da sah sie aus dem Augenwinkel etwas Weißes in einer Spalte. Neugierig lugte sie hinein. Es war ein kleines Kind. Das Kind war in weiße Tücher gewickelt und schlief tief und fest. Behutsam holte Sabin es hervor und sah es sich genauer an. Es war ein Mädchen, doch es gab keinen Anhaltspunkt auf seine Herkunft. Da schlug das Kind die Augen auf, schwarz und unergründlich. „Woher kommst du nur?“, fragte Sabin leise. Und zugleich hoffte sie, dass sie es niemals erfahren würde. Vielleicht würden die Krahder es ihr dann gestatten, das Kind zu behalten. Das Kind, das eines Morgens einfach so wie aus dem Nichts vor ihr gelegen hatte. Wie ein Märchen. Oder ein Wunder. Und so würde sie es nennen, wenn sie es behalten durfte. „Mein kleines Wunder!“, flüsterte Sabin. „Meine Reka!“
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