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Anfängerfrage - Ereigniskarten

Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon unleash » 15. Januar 2015, 12:16

Vorwort: ein Loblied auf Autor und Verlag

Also, ich bin schwer begeistert von der Idee eines Soforteinstieg-Tutorials, wie es jedes drittklassige Videospiel auch hat. Ich frag mich schon seit Jahren, warum das bei den meisten offline-Spielen nicht auch so gemacht wird. Viel hab ich von dem Spiel bisher noch nicht kennengelernt, aber das was ich kenne find ich spannend und interessant umgesetzt.
Lobend erwähnen möchte ich auch den Verlag, der nicht zu knauserig war, zu den günstigen Pappmarkern wenigstens eine Hand voll Sortiertütchen beizulegen. ;)
Auch die Regeln an sich finde ich super erklärt. Man wird zu Anfangs nicht mit irrelevantem vollgemüllt, es wird Schritt für Schritt vorgegangen, und was viele andere - warum auch immer - nicht hinbekommen ist, ständig zwischen den logischen Schritten hin und herzuspringen. Ein gar grausliges Beispiel dafür ist z. B. ein Dungeoncrawler für Mäuse, dessen Regelwerk ich mir gleich zwei bis drei Mal zu Gemüte führen und ein selbst durchstrukturiertes neu verfassen musste, das man neuen Spielern nahebringen kann.

Ich hoffe dass es bei dem Erstlingswerk nicht verbleibt und in folgenden Spielen der strukturierte Erzählstil und das Einstiegstutorial übernommen werden. :)


Hallo,

danke Andreas1920, daran verzweifle ich nämlich auch gerade. Ich hab das Spiel neu und jetzt die ersten drei Einführungsspiele erstmal allein mit 4 Helden gespielt. Ich komme nicht darauf was ich falsch mache, aber es erscheint mir fast unmöglich das Pergament rechtzeitig zum Baum zu bringen. Es werden ja gleich so viele Figuren so nahe an die Burg aufgestellt, dass wenn man sie nicht auch bekämpfen würde, mehr als 1 Kreatur in die Burg gelangen würde, bevor man es zum Baum schafft. Zumal der Träger des Dokuments nicht kämpfen darf und die Kreaturen entweder umgehen oder einen Tag abwarten muss, bis die Figuren den Weg frei machen.

Da die Hängebrücke zerstört wird, braucht's ja schon für den Zusteller allein zwei Tage, selbst wenn der Weg frei wäre. Plus ein weiterer Tag für's Abwarten/Umgehen oder noch zeitaufwändigere Ziehen-Pergament ablegen-Ziehen-Kämpfen-Ziehen-Pergament aufnehmen-weiterziehen. Was den Erzählstein auch wieder ein Feld vorantreiben würde. oO

Die einzige Möglichkeit, die ich noch sehe (und ich bin mir recht sicher, dass die Regeln so eigentlich nicht angedacht sind), ist dass der Bogenschütze sich - als Spielneuling wohl kaum wissend dass gleich das Pergament auftauchen wird - auf das Brunnenfeld stellt und abwartet, um es sogleich ohne Zeitverlust durch Ziehen aufnehmen zu können und sich direkt auf den Weg zu machen. Versperren ihm unterwegs Kreaturen den Weg, könnte er vielleicht das Pergament in seinem Feld ablegen, auf Distanz gegen eine Kreatur kämpfen solang sie im Nachbarfeld steht, hoffen dass er gewinnt, das Pergament ohne ziehen zu müssen wieder aufnehmen, und unbeirrt seines Weges gehen!?!

Was mir allerdings auch schon nahezu unmöglich erscheint. Wenn das Pergament auftaucht, steht der Erzählstein ja bereits schon auf H, womit noch 5 Erzählfelder verbleiben, bis das 6. zur Niederlage erreicht wird. 2 gingen allein für eine ungehinderte Reise drauf, eher 3 zum Ausweichen/Kämpfen, heißt es dürften maximal 3 (eher 2) Kreaturen bekämpft, und bei vier Spielern maximal 1 ins Schloss gelassen werden. Es stehen zu diesem Zeitpunkt aber doch schon mehr Kreaturen nur 2-3 Tage von der Burg entfernt, die sich durch die "keine 2 Kreaturen auf einem Feld"-Regel überspringen würden und in 2 Tagen die Burg längst überrannt hätten!?

Von der Einführung hätte ich ja erwartet, dass sie eher einfach von statten läuft und gewonnen werden kann, ohne zu wissen was einem die nächsten 10 Spielkarten offenbaren werden; und vor allem auch dem armen Zwerg mit seinen zwei mickrigen Würfeln die Zeit eingeräumt wird, seine ersten 1-2 Gold für seine Spezialfähigkeit auf den Kopf hauen zu können. Selbst bei den anderen Helden wird's zeitlich eng sich beim Kiosk vorm Burgtor mit Stärkepunkte einzudecken.

Kann mich mal bitte jemand mit der Nase auf meinen Denkfehler stoßen? Das raubt mir heut Nacht noch den Schlaf!!

Vielen Dank im Voraus,

unleash
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Tassilo » 15. Januar 2015, 12:23

Hallo unleash,
da gibt es einiges was Dir hilft.
1. Der Fluss kann auch abseits der Brücke "überquert" werden, die Quelle ist nicht so weit.
2. Helfen natürlich Trinkschläuche beim Laufen, ebenso wie Überstunden.
3. Darf Paco auch vom Nachbarfeld kämpfen, wenn er das Pergament trägt.
4. Können sich bei 4 Helden 3 um die Verteidigung der Burg kümmern. Auch hier gilt: Stunden sparen und da verteidigen, wo ggf. auch einkaufen kann.
5. Immer die Schilde in der Burg nutzen.

Allgemein sollen Koops es einem ja nicht zu einfach machen, aber bei 3mal hätte ich auch nachgefragt. ;)
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon unleash » 15. Januar 2015, 12:48

Hey,

danke für die fixe Antwort. =)

  • Die Steinbrücke bei 38/39 muss wohl überquert werden!? Statt der 2. Holzbrücke bei 46/47 sehe ich nur die Quelle des Flusses bei 63. Dieser Weg bringt ab Steinbrücke auch nur 1 Std. Zeitersparnis, und das auch nur wenn man beide Wege ohne Hindernisse durch Kreaturen vergleicht.
  • Trinkschläuche kommen in der Einführung noch nicht vor. Überstunden wären machbar. Allerdings bringen die nicht viel, da ich in allen 3 Spielen im entscheidenden Moment keine hätte machen können, weil der Weg komplett mit Kreaturen versperrt wurde. Da musste man entweder in der Zwergenmine, oder bei der Steinbrücke den Tag abwarten, bis die Kreaturen weiterrücken. -.-
  • Tatsächlich? So kann man die Regeln wohl auslegen. Danach aber hab ich's Forum noch nicht abgesucht. Allerdings hätte ich wetten können, dass die Frage schonmal mit einem "geht nicht!" geklärt worden wäre. Okäy, das ist zumindest schonmal eine kleine Hilfe. Klein deshalb, weil auch durch diese Kämpfe der Erzähler weiterbewegt wird.
  • Ja, so hab ich's auch 3x versucht. Das Problem ist weniger die Kreaturen zu hauen, sondern eher der Erzählstein für jede verprügelte Kreatur, sprich die Zeit.
  • Schilde kommen in der Einführung noch nicht vor.

Meine große Hoffnung wäre jetzt dass Du jetzt sagst, mir wäre noch irgendwo ein Übergang entgangen, der einem die Steinbrücke im Süden erspart. =P Ansonsten seh' ich mich heut Nacht nochmal 2-3 Einführungsspiele durchknüppeln.
Aber ich liege also nicht ganz falsch damit, dass die Einführung für Neulinge ohne das ganze Hintergrundwissen praktisch kaum zu schaffen ist? Das misfällt mir. Als Hobby-Autist kann ich unmöglich mit einer Folgelegende weiterspielen, ohne die vorangegangene nicht so geschafft zu haben. Genauso wie ich erst die Einführung ohne Hilfsmittel geschafft muss, die erst später kommen. :?
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Tassilo » 15. Januar 2015, 13:02

Hallo unleash,
ich habe die Einführungslegende schon eine Weile nicht gespielt, daher der Trinkschlauch-Lapsus (Nebel?).
Die Lösung ist tatsächlich bei uns der Weg über die Quelle gewesen, da hier die Kreaturen nicht so blockieren können wie bei der Brücke.
Mit Schilde waren die in der Burg gemeint, die Kreaturen aufnehmen.
Der Bogenschütze kann tatsächlich ungefährdet für Pergamente, Bauern, Prinzen und Könige aus dem Nachbarfeld kämpfen.
Insgesamt ist diese Legende ein Beispiel für die alte Weisheit, dass der Kopf die mächtigste Waffe ist; man soll eben nicht stur die Kreaturen überwinden, sondern den anderen Weg suchen und finden. Diese Einsicht hilft bei den folgenden Legenden ungemein, deshalb vermute ich steht sie ganz am Anfang so prominent.
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Tassilo » 15. Januar 2015, 13:06

Du spielst allein, entnehme ich Deinem Beitrag? Das funktioniert, aber mit mehr Leuten ist auch Pluralität im Denken vorhanden, die hier helfen könnte. Mehr Augen und Gehirne sehen halt mehr als einer alleine. (Meine Erfahrung)
Solltest Du (mal) in der Nähe sein, kannst Du gerne mal reinschauen, für eine 2er-Runde.
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Horus68 » 15. Januar 2015, 13:08

Beim ersten Spiel von L1 haben wir den Bogenschützen mit dem Pergament in Richtung Quelle geschickt (denn habe ich gespiel) kurz vor dem Ziel dann PANIK mir reichen die Stunden nicht mehr und beim nächsten Sonnenaufgang ist die Burg voll. grübel hirn, überleg, was tun?
:!: :idea: ACH JA ich darf ja bis zu 3 Überstunden machen, OK dann hat der Bogenschütze, wenn er am Ziel ist zwar nur noch 2 WP über, aber das ist ja egal. Legende gewonnen
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Tassilo » 15. Januar 2015, 13:11

Noch ein Tipp: Lass Kram laufen. Das widerspricht zwar der Lebenserfahrung, Paco ist aber stundensparender bei der Burgverteidigung und Kram sollte eh' zur Mine gehen, dann ist er schon fast in der Ecke.
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon unleash » 15. Januar 2015, 13:39

Tassilo:
  • Ok, Quelle macht Sinn. 1 Std. ist besser als nix. Allerdings bin ich bisher soweit erst gar nicht gekommen, daher hab ich die Überlegung noch gar nicht angestellt. Unten bei der Mine angekommen war schon absehbar, dass das Spiel trotz Überstunden verloren sein wird.
  • Achso, die Schilde. Ja, bei vier Spielern ist ja nur ein Schild. Ich hab zwar allein gespielt, ja, aber mit allen vier Helden. Das mag sich überheblich anhören, aber aus anderen Spielen hab ich eher die Erfahrung gemacht, wenn alle auf mich hören (da ich die Regeln, Karten & Items am besten kannte), sind die Chancen höher als wenn viele Köche den Brei verderben. :D
  • Das mit dem Bogenschützen ist wohl die größte Hilfe, aber darauf muss der Neuling in den ersten Runden überhaupt erstmal kommen, und sich dann nicht die Frage stellen, ob der Autor da nicht 'ne Lücke im System übersehen hat. Ich fänd's nur logisch, dass der Bogenschütze als Kurier genauso gefährdet ist, wie alle anderen auch. Sowas sollte wenn dann gleich in der Spezialfähigkeit des Charakters festgehalten sein.
  • Grundsätzlich bevorzuge ich Prügelspiele bei denen man auch denken muss. Ich würd mich daher nicht als ganz blöd bezeichnen. Ich finde nur "Einführungsrunde" hört sich so nach World of Warcraft-Quest in Goldhain "I need you to get me this book." - "But... hey, man! It's right over there!?!? oO" an. Sammle fünf Friedensblumen und drei mal Ebergedärme. :D Aber da geht's ja direkt ans eingemachte. 10jährige mit niedriger Frustrationsgrenze (oder mich) sollte man damit besser nicht allein lassen. Daher würd ich Dein Angebot eines betreuten Zoggns gern annehmen, allerdings bin ich leider eher selten im Rheinland. Da ich aus Essen bin, ist Duisburg/Krefeld da das höchste der Gefühle. Wenn dann meistens donnerstags abends. Und da hock ich dann im Pulp. Hätt aber auch kein Problem das Brett da mit Dir im Foyer aufzubauen. ^.^

Horus:
Ich bin mir recht sicher, dass ich irgendwas in den Regeln übersehen, oder 'nen grundlegend verheerenden Denkfehler hab. Sag ja, egal wie ich's drehe und wende, entweder ich bekomme 'n Problem mit dem Erzählermarker, oder die Kreaturen rennen mir die Bude ein. Werd heut Abend nochmal eine Runde versuchen, in der ich alle Helden Willenskraftpunkte opfern lasse, bis sie aus'm letzten Loch pfeifen. Wäre das einzige, was mir noch einfällt.

Nichtsdestotrotz bleibe ich dann bei der Meinung, dass das für 'ne Einführung zu schwer und für manch Spieler gleich am Anfang zu frustrierend ist. Für mich ist's okäy, jedoch gehe ich mit dem Gedanken daran, ein Spiel auch weniger affinen Zielgruppen nahebringen zu wollen. Die erste Runde Backgammon mit Neulingen spiele ich auch nur Mensch ärgere Dich nicht, stell mich zig mal offen hin und erzähl noch nichts von Strategien oder Banken.
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon unleash » 15. Januar 2015, 13:43

Ich wollte ja Kram wegen seiner Spezialfähigkeit laufen lassen, aber der kann als Kurier dann keine Hindernisse notfalls wegboxen. Hatte schon überlegt zu zweit rennen zu lassen, dass einer ohne Zeitverlust zumindest einmal den Weg freimachen kann.
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Re: Anfängerfrage - Ereigniskarten

Beitragvon Horus68 » 15. Januar 2015, 13:59

Ich wünsche dir viel Erfolg und bin sicher du wirst es schaffen. Ich habe die L1 jetzt schon 2 mal gespielt, ein mal zu zweit und einmal zu viert. Beidemale erfolgreich. Immer daran denken, nicht JEDE Kreatur muss bekämpft werden, wen sie zu Legendenende genau ein Feld vor der Burg steht ist das genauso egal wie der WP Stand eurer Helden. Davor ist nicht drin!!
Kettensprengen, vor dem Kampf erstmal überlegen welche Kreatur würde beim nächsten Sonnenaufgang wohin wandern und bei welcher mach es am meisten Sinn diese daran zu hindern (bekämpfen) Hat ein bischen was von Schach (Liebe Schachspieler bitte nicht lynchen, Danke) Vorausplanen auch über mehrere Züge hinweg. Und beim zwietn Versuch weiß man ja dann auch ws bei den Legendenkarten passiert die evtl vorgelesen werden (wo taucht eine neue Kreatur auf, wann wird die Brücke zertsört etc...)
Das hat mir L8 gerettet
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